Und totgeschwiegen wird’s …

Kaum schafft das Spital Uster ein positives Resultat, jubiliert es auch schon in der Zeitung, wie zuletzt Ende April 2017. Die Propagandaabteilung arbeitet auf Hochtouren. In den letzten Jahren gab es allerdings wenig zu jubilieren und darum schwieg die Presse und Fakten werden möglichst unter den Teppich gekehrt. Zuerst rettete man sich über die Ziellinie, indem «Kässelis» aufgelöst wurden wie vor zwei Jahren. Letztes Jahr verfing dieser Trick nicht mehr, da es keine vollen mehr gab.

Allen ist klar, dass mit der Einführung der Fallkostenpauschale das Spitalgeschäft nicht einfacher wurde. Ambulant vor stationär ist die Devise, weil Gesundheitskosten zu stetig steigenden Krankenkassenprämien führen, welche für viele Bürger unbezahlbar werden.

Zur planerischen Fehlleistung …

Vor diesem Hintergrund überraschte es, dass die Spitalleitung für das Jahr 2019 bei Pauschalen CHF 105.2 Millionen budgetierte, nachdem im 2018 CHF 100.4 Millionen unter diesem Posten verbucht werden konnten. Es resultierten schlussendlich 97.9 Millionen und damit 7.3 Millionen weniger als budgetiert. Es scheint, dass die Spitalleitung Mühlemann/Giger ihrem Narrativ einer Bettenknappheit im Spital Uster im Budget 2019 Ausdruck gaben. Aufgrund dieser Bettenknappheit braucht es nach ihren Aussagen einen riesigen, neuen Spitalbau. Offensichtlich wischten sie jegliche Evidenz, dass in Zukunft weniger Betten gebraucht werden, beiseite. 

… gesellt sich die unternehmerische

Nebst dieser planerischen Fehlleistung kommt eine unternehmerische dazu. Relativ bald im 2019 hätte es dämmern sollen, dass die Resultate auf der Ertragsseite nicht erzielt werden können. Jede vernünftige Leitung würde versuchen, darauf sofort mit Kostensenkungen zu reagieren. Im Spital Uster wurde offensichtlich nicht gehandelt. Der medizinische Betriebsaufwand wurde mit CHF 141.4 Millionen ins Budget 2019 aufgenommen. Es resultierte ein Aufwand, welcher mit CHF 148.5 Millionen um CHF 7.1 Millionen höher lag. Anstelle eines bilanzierten Gewinnes von CHF 5.3 Millionen resultierte ein Verlust von CHF 6.7 Millionen. Der Unterschied beträgt CHF 12 Millionen. Der Steuerzahler steht selbstverständlich für solche Fehlleistungen gerade. Konsequenzen haben die Verantwortlichen keine zu befürchten. Konsequent lassen sich die Delegierten des Zweckverbandes einlullen. Leuten mit solchen Fehlleistungen wird sogar die Verantwortung für einen Spitalbau von CHF 350 Millionen übertragen. 

„Er schaut genau auf die Zahlen“

Als neckisches, kleines Detail werden im Geschäftsbericht 2019 Kosten im Zusammenhang mit der Fusion Spital Uster/Spital Wetzikon und eingegangen Rekursen zusammengefasst. Was haben diese miteinander zu tun? Es ist zu vermuten, dass Rechtskosten verschleiert werden sollen. Man wollte die Nachbarschaft übertölpeln. Das hat leider nicht funktioniert. Die Spitalleitung bezahlt für die Weigerung, mit der Nachbarschaft zu sprechen und den Wunsch, sich selber ein Denkmal zu setzen. Dies allerdings nicht aus dem persönlichen Portemonnaie. Die Rechtskosten werden freundlicherweise vom Steuerzahler übernommen. Daher kann die Spitalleitung darüber lachen.

Der neue Spitaldirektor, Herr Greulich, musste anlässlich der letzten Delegiertenversammlung die Aufgabe übernehmen, diese Zahlen, für welche er nicht die Verantwortung trägt, zu präsentieren. Er würde genau auf die Zahlen schauen, meinte Verwaltungsratspräsident Giger. Man würde erwarten, dass dies die Aufgabe jeder Spitalleitung wäre.

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