Expansion à la Swissair und Gratis-Geld führen ins Verderben

Politiker haben es gerne gross und bedeutend. Gefährlich wird es, wenn die Bürger kein Geld sprechen müssen, weil die Vorhaben angeblich „selbsttragend“ sind. Die „Hunter“-Strategie der ehemaligen Swissair ruft bittere Erinnerungen wach. Heute sind es die Spitäler, welche mit „Gratisgeld“ riesige Überkapazitäten schaffen und gigantische Schuldenberge auftürmen. Mit dem Geld der Prämien- und Steuerzahler lässt sich vorzüglich „Unternehmer“ spielen.

Der Volkswirtschafter Mathias Binswanger schreibt dazu in seinem lesenswerten Essay in der SonntagsZeitung vom 15. Mai 2016:

«Fallpauschalen sind ein Beispiel für einen künstlich inszenierten Wettbewerb in einem Bereich, wo der Markt nicht spielt. Solche künstlich inszenierten Wettbewerbe setzen aber perverse Anreize, da die eigentlichen Nachfrager nach medizinischen Dienstleistungen, also die Patienten, dabei gar nicht in Erscheinung treten. Während also ein funktionierender Marktwettbewerb dafür sorgt, dass genau das produziert wird, was die Kunden auch wünschen, sorgen künstlich inszenierte Wettbewerbe dafür, dass an diesen Bedürfnissen vorbei produziert wird. Das für das Spital optimale Ergebnis (möglichst viele Einnahmen bei möglichst geringen Kosten) ist nicht identisch mit dem für den Patienten optimalen Ergebnis (möglichst gute Heilung und Betreuung).»